Angeln am Bodensee

Der Bodensee ist der größte See in Deutschland und einer der größten Europas. Ein See dieser Größte beherbergt natürlich auch viele verschiedene Fischarten, wenn auch in verschiedenen Häufigkeiten. Somit ist er auch für uns Angler äußerst ein spannendes Gewässer, in dem wir nicht immer wissen was als nächstes beißt. Dennoch ist er aufgrund der Größe relativ schwierig zu beangeln. Fische konzentrieren sich an bestimmten Stellen und müssen erst einmal gefunden werden. Mit diesem Artikel bekommst du ein paar Tipps, wie es am schnellsten zum Fisch geht und welche Lizenzen du brauchst.
Wichtig am Bodensee ist das auch eine eigene Fischereiverordnung gilt, da er sich über drei Länder und zwei deutsche Bundesländer erstreckt. Der Bodensee eines der ersten Gewässer, welches ich über 10 Jahre befischt habe und damit kann ich auch ein paar Tipps geben, denn auch dieser See ist aufgrund seiner Größe nicht einfach zu befischen.
Wenn ihr zu irgend etwas mehr Information haben wollt oder eine Frage habt, dann benutzt einfach die Kommentarfunktion.
Inhaltsverzeichnis
Die Angelerlaubnis – Angellizenz am Bodensee
Am Bodensee gibt es verschiedene Erlaubniskarten, um angeln zu dürfen. Generell sind diese für Süddeutschland, Österreich und Schweiz sehr günstig, da es sich um stattliches Gewässer handelt. Die Karten sind in Boots und Uferkarten aufgeteilt. Mit der Bootskarte darf man auch vom Ufer aus angeln, dafür ist sie doppelt so teuer. Außerdem darf man, wenn man eine die Bootskarte hat überall bis 25 m Wassertiefe vom Boot aus angeln.
Der Bodensee – Charakteristiken und Aufteilung
Der Bodensee ist in drei Teile aufgeteilt:
- Der Obersee ist der größte Teil des Bodensees, zu dem auch der Überlinger See gehört
- Der Untersee und Gnadensee, das ist der süd östliche Zipfel des Sees
- Der Seerhein, welcher die zwei vorher genannten Seen verbindet
Charakteristisch für alle Teile sind oft kiesige bis felsige Flachwasserzonen, sofern diese nicht für Promenaden aufgeschüttet wurden und anschließend eine Kante mit der dahinterliegenden „Halde“. Die Scharkante beim Bodensee ist oft extrem und fällt manchmal im 90° Winkel ab. Wenn man vom Ufer darüber wirft und die Schnur an der Kante entlang scheuert, kann man schnell Schnurbrüche bekommen oder die Schnur leidet zumindest stark.

Bestimmungen am Bodensee
Die Bodenseefischereiverordnung regelt das Angeln und Fischen am Bodensee. Diese hat einige Besonderheiten, welche einiges erlauben, was oftmals sonst verboten ist aber auch ein paar spezielle Einschränkungen. Hier einmal die Wichtigsten. Alle Bestimmungen, Schonmaße und Schonzeiten könnt ihr hier auf der Seite des Bodenseekreises>> nachlesen.
- Der Hecht hat in manchen Teilen keine Schonzeit
- Es gilt das Nachtangelverbot, nur auf Aal darf bis 01:00 in der Sommerzeit gefischt werden, auch in Bayern
- Es darf vom Boot mit 5 Haken Hegenen (Paternostersystemen) gefischt werden
- Vom Ufer darf mit Hegenen mit zwei Anbisstellen geworfen werden, nicht aber mit 5 Haken.
- Es darf beim Schleppangeln von einem Boot pro Angler mit 8 Anbisstellen geangelt werden, dabei sind nur Einzelhaken erlaubt
- Die Anzahl der Anbissstellen ist bei Kunstködern zu beachten. Eventuell ist es nötig die Widerhaken von Drillingen anzudrücken
Angelerlaubnis für den Bodensee in Baden-Württemberg
Die Jahreskarte erhält man in Baden-Württemberg in Konstanz beim staatlichen Liegenschaftsamt. Monatskarten bekommt man in allen Touristen Informationen sehr einfach vor Ort. Jugendliche erhalten eine ermäßigte Karte ein gültiger Fischereischein oder Jugendfischereischein ist Voraussetzung, um die Angelkarte zu bekommen.
Der Konstanzer Trichter, sowie das Gewässer rund um die Mainau haben extra Angelkarten. Genaue Informationen wo ihr die Karten bekommt stehen auf der Seite des ASV Konstanz >>
Angelerlaubnis für den Untersee
Die Angelkarten für den Untersee gibt es unter folgender Adresse, wobei es Jahreskarten nur für Bewohner der umliegenden Städte gibt.
Landratsamt Konstanz
Ordnungsamt-Kreisjagdamt
Jagd und Fischerei
78467 Konstanz
Angelerlaubnis für den Bodensee in Bayern
Auch hier gibt es die Karten in jeder Touristen Information etwa in Lindau und Wasserburg.
Verkehrsamt Nonnenhorn
Seehalde 2, 88149 Nonnenhorn
Telefon: 0 83 82 / 82 50
Die wichtigsten Fische und Angeltechniken am Bodensee
Neben den bekannten Felchen (Maränen) ist der Flussbarsch, der hier regional Krätzer oder Egli genannt wird einer der wichtigsten Fische im Bodensee. Generell sind die Barsche aber hier klein und mit 20 cm Fischen ist man schon „ganz gut“ bedient. Seeforellen sind im Kommen und auch Regenbogenforellen und Döbel tummeln sich im Bodensee.
Barsche
Barsche lassen sich vom Ufer aus beim Spinnfischen hervorragend mit 2`er Hegenen mit Twistern oder Gummifischen in 3 cm und einem Birnenblei am Ende fangen. Meine Montage sieht aber leicht anders aus und ich nehme einen Mini Pilker ohne Haken als Blei. Das Glänzen lockt und reizt die Barsche zusätzlich. Meine persönliche lieblingsmontage für das Angeln auf Bodenseebarsche ist aber ein Minipilker mit Einzelhaken und einem Twister am Seitenarm vorgeschaltet. Damit fängt man nicht nur Barsche, sondern auch Forellen und Döbel.
Al Naturköder bieten sich halbe oder ganze Tauwürmer an einer Posenmontage an, damit lassen sich auch gezielt die etwas größeren fangen. Mit Maden fängt man dann auch die kleineren.
Felchen (Maränen)
Felchen sind der bekannteste und wichtigste Bodenseefisch und sie lassen sich vom Boot mit einer Hegene mit Nymphen bestückt am besten fangen. Am besten man schaut, wo die einheimischen mit ihren Booten stehen und macht es ihnen nach.
Brassen (Brachsen)
Brassen: Mit einem Wurm auf Grund hat man gute Chancen die riesigen Brassen zu fangen. Im Bodensee sind 50-60 cm Exemplare keine Seltenheit.
Karpfen
Karpfen: der Bodensee hat noch bestände riesiger Schuppenkarpfen, diese lockt man am besten mit Teig oder Futter an den Angelplatz. Der klassische Köder Kartoffeln funktioniert immer noch aber auch Boilies und Maisketten sind natürlich top.
Seeforellen
Seeforellen: diese Fische werden hier sehr groß und können sogar vom Ufer aus ab Mitte Februar bis Anfang April gefangen werden. Ansonsten sind die Schleppfischer vom Boot aus erfolgreich. Typisch sind die sogenannten Seehunde (Scherbretter) und das Schleppfischen mit Handschnüren auf großen Rollen. Köder sind beim Schleppen Perlmuttblinker und vom Ufer aus Schlank Wobbler oder Abu Toby Blinker.
Aale
Aale: an strukturreichen Uferstellen mit vielen Felsen und den Promenaden lassen sich ab April Aale im Bodensee fangen. Der beste Köder auf Aale sind hier ganz klar Würmer und mit Köderfischen sieht es schlecht aus.
Welse
Welse: im Bodensee gibt es einige Riesen, diese treiben sich vor allem nahe der Rheinmündung herum und werden von Spezies vom Boot gefangen. Auch an den anderen Flussmündungen hat man Chancen.

Die besten Angelstellen am Bodensee
Am Bodensee gibt es zwei Möglichkeiten, um als nicht Gewässer Kundiger vom Ufer aus Chancen zu haben. Entweder man geht an eine der Flussmündungen, die kein Naturschutzgebiet sind, wobei diese guten Angelplätze gerade am Wochenende heißt begehrt und somit stark befischt sind. Insbesondere die Argenmündung ist zwar eine gute Stelle, aber auch oft überlaufen.
Die andere Möglichkeit bieten die vielen Promenaden gerade von dort kann man sehr gut den Barschen nachstellen, aber auch sonst fast alles fangen. Hier empfiehlt es sich aber auch früh am Wasser zu sein, da man sich vor lauter „schon was gefangen?“ und weiteren Fragen zumindest im Sommer nicht retten kann. Ich persönlich bin

da immer sehr schmerzlos und ertrage das dann halt.
Leider sind am Bodensee viele Häfen und andere Hot Spots für Angler gesperrt und man hat es vom Ufer aus nicht immer leicht gute Stellen zu finden.
Angeln vom Ufer am Bodensee
Angeln vom Ufer ist am Bodensee auf die meisten Fische ab Mai zum Ende der Barschschonzeit lohnend und kann erfolgreich bis in den Oktober hinein gehen. Dann können fast alle Fischarten mit Ausnahme der Salmoniden erfolgreich vom Ufer aus gefangen werden. Die ganz großen Hechte sind aber nur im Frühjahr zur Laichzeit am Ufer und im Flachwasser anzutreffen.
Mit etwas Ausdauer lassen sich im Frühjahr ab März Seeforellen an kiesigen Stränden fangen.
Angeln vom Boot auf dem Bodensee
Ohne Echolot oder Ortskenntnis ist man am Bodensee vom Boot aus nahezu verloren. Dennoch kann man immer nahe der Kante mit großen realistischen Schleppködern auf gute Meterhechte hoffen. Die andere Fischart, welche vom Boot aus gut gefangen werden kann sind Felchen, wie schon erwähnt lohnt es sich dabei zu schauen, wo die einheimischen Fischen und was sie so genau machen.
Die Entwicklung der Fischbestände im Bodensee
War der Bodensee vor einigen Jahrzehnten noch sehr nährstoffreich und brachte somit auch gutes Wachstum bei den Barschen und Felchen hervor, so hat dies in den letzten zwei Jahrzehnten aufgrund der besseren Klärung des Wassers und strengen Auflagen als Trinkwasserspeicher stark nachgelassen. Das Ganze hat natürlich auch starke Auswirkungen auf die Fischbestände und während der Bestand an Flussbarschen (lokal Krätzer oder Egli genannt) verbuttet, sind Fischarten wie die Seeforelle wieder auf dem Vormarsch.
Vor allem die Fischer klagen über immer weniger Erträge und viele haben aufgegeben. Nichtsdestotrotz hat sich der Bodensee in ein Top Gewässer vor allem für große Hechte gewandelt, die den Felchenschwärmen hinterher ziehen.
Hallo,
Ich bin gerade im Urlaub in Öhningen am Bodensee und habe mir schon eine Monatskarte für den Untersee+ Rhein zum angeln gekauft. Ich habe aber leider noch nicht wirklich durchschaut, wo man hier in der Nähe gut vom Ufer aus angeln kann (&darf).
Könnten Sie mir da vielleicht helfen?
Viele Grüße
Katharina 🙂
Sorry für die späte Antwort, konnte aber sowieso nichts Konkretes dazu sagen, da ich in der Ecke vom Bodensee eigentlich nie war. Hoffe du hast noch etwas schönes gefange, wie schon im Artikel erwähnt ist der Bodensee gerade für Angler, die neu am Gewässer sind eher schwierig.