Der Wels

Der europäische Wels oder auch Waller (Silurus glanis) (engl. european catfish) ist der größte europäische Süßwasserfisch. Weltweit sind nur der Beluga Stör (ca. 7 m), der Arapaima (2,95 m) aus dem Amazonas und Bullenhaie größer.
Das Angeln auf große Welse wird in den letzten Jahren immer beliebter, während der Bestand in vielen Gewässern immer besser wird und er sich immer weiter ausbreitet. Dies wird auch kontrovers gesehen, nicht zuletzt aber aufgrund von Mythen und Unwissenheit. Denn der Wels ist sicher nicht die Fressmaschine, für die ihn viele halten.
Inhaltsverzeichnis
Verwechslungsgefahr
Eine Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem amerikanischen Katzenwels. Dieser lässt sich aber anhand der Anzahl der Barteln sehr leicht vom europäischen Wels unterscheiden. So hat der Europäische Wels insgesamt 6 Barteln, von denen zwei am Oberkiefer und vier am Unterkiefer lokalisiert sind. Außerdem fehlt dem amerikanischen Wels der charakteristische Flossensaum.

Weltrekorde und maximale Größe
Der größte als Rekord gemeldete Wels wurde im Po in Italien gefangen und wog bei einer Länge von 2,45 m 134,97 kg. Gefangen wurde er beim Schleppen mit Wobbler auf Welsgerät. Übrigens stammen die letzten vier Rekordfische aus dem Po. Regelmäßig gibt es auch Meldungen von größeren und vor allem längeren Fischen. Andere Top Reviere sind der Rio Ebro in Spanien, mehr dazu aber unter der nächsten Überschrift. Welse werden sehr alt und so sind Fische von über 80 Jahren bekannt.
Verbreitung und Herkunft
Der Wels ist mittlerweile in ganz Europa zu finden. Nur in den skandinavischen Ländern ist er kaum bis gar nicht zu finden. Seine Ursprünge liegen wohl in Osteuropa und dem Donausystem. Im Bodensee gibt es ebenfalls sehr alte Bestände und die Fische wurden bereits 1854 dokumentiert. Mittlerweile ist der Wels aufgrund stetiger Verbreitung fast im Ganzen Rheinsystem zu finden und beherbergt auch schon historisch die Oder und ihre Nebenflüsse.
Laichzeit
Welse laichen bei Wassertemperaturen ab 18 °C , so das ihre natürliche Laichzeit vom Mai bis in den Juni geht. Das Welsmännchen bewacht die oft im flacheren Wasser abgelegten Eier, bis die Brut schlüpft.
Schonzeit und Mindestmaße
Durch die ständige Ausbreitung in den letzten 20 Jahren hat der Wels in vielen Bundesländern kein gesetzliches Schonmaß mehr, während er früher teils noch stolze Mindestmaße hatte. Bitte beachtet, dass je nach Gewässer oft abweichende Bestimmungen gelten können. Diese könnt ihr eurer Erlaubniskarte entnehmen oder im Zweifel beim Angelverein oder der Fischereibehörde erfragen.
Bundesland | Schonzeit | Mindesmaß |
---|---|---|
Baden-Württemberg | - | - |
Bayern | - | - |
Berlin | - | 75 cm |
Brandenburg | - | - |
Bremen | ||
Hamburg | 01.05 bis 30.06 | 70 cm |
Hessen | - | - |
Mecklenburg-Vorpommern | 01.05. bis 30.06. | 70 cm |
Niedersachsen | - | 50 cm |
Nordrhein-Westfalen | - | - |
Rheinland-Pfalz | - | - |
Saarland | - | - |
Sachsen | - | - |
Sachsen-Anhalt | - | - |
Schleswig-Holstein | 01.05. bis 30.06 | 70 cm |
Thüringen | - | 50 cm |
Verhalten und natürliche Nahrung
Welse sind vornehmlich nachtaktiv, wobei sie dann nahe der Oberfläche auf Raubzug gehen. Oft sind sie Opportunisten, wobei ihr Fokus klar auf Fischen liegt aber auch Aas, Würmer, Frösche und selbst Kleinsäuger und Vögel werden hin und wieder gefressen. Welse haben in der Regel einen Ruheplatz und einen oder mehrere Plätze zum Rauben. Bei der Jagd verlässt sich der Wels auf seinen hervorragenden Tast- und Geruchssinn, da die Augen nicht besonders gut entwickelt sind. Besonders aktiv und daher auch gut fangbar sind Welse im Mai bis Oktober.
Top Welsköder
Es gibt mehrere sehr gute Welsköder zum , wobei Welse vor allem auf Bewegung und starken Geruch reagieren. Deshalb gilt in Deutschland, wo der lebende Köderfisch verboten ist ein Tauwurmbündel als Köder der Wahl. Andere sehr gute Köder sind tote Köderfische, Tintenfisch und Pellets.

Angeln auf Wels und Angeltechniken
Als Raubfisch kann man dem Wels mit zwei verschiedenen Angeltechniken nachstellen, dem Spinnfischen und Ansitzangeln mit Naturköder. Beim Ansitzangeln gibt es noch eine eher aktive Variante, welche immer beliebter wird nämlich das Vertikalangeln vom Boot oder Belly boot aus. Hier wird in der Regel auch mit dem Wallerholz gearbeitet, welches wohl ähnlich Geräusche, wie fressende Welse macht. Von dem Geräusch angelockt kommen die Welse und finden den Naturköder.
Typisch für das Ansitzangeln sind Montagen mit einer Unterwasserpose (U-Pose), welche den Köder in einer durch Strömung und Vorfachlänge bestimmten Tiefe präsentiert.
Angelgerät zum Welsangeln

Beim Welsangeln ist alles größer, schwerer und stärker, somit wundert es nicht das bei dem XXL Fisch auch spezielles Angelgerät gebraucht wird. Welsruten zum Spinnfischen sind meist bis 3 m lang und haben meist Wurfgewichte bis 150 oder 200 Gramm. Noch schwerer sind die üblichen Welsansitzruten, da meist abgespannt wird und die Ruten einer hohen Dauerbelastung, sowie extremen Spitzbelastungen ausgesetzt sind, haben sie oft Wurfgewichte bis über 500 Gramm. Als Rollen kommen hier auch nur sehr robuste Modelle oder sogar Multirollen zum Einsatz.
Der Wels als Speisefisch
Der Welt ist ein guter Speisefisch bis er eine gewisse Größe erreicht hat. Fische bis knapp über einem Meter gelten noch als gut genießbar. Danach werden sie sehr tranig und fettig.