Die Schleie

Die Schleie (tinca tinca) (engl. tench) ist ein bei Anglern beliebter karpfenartiger Fisch (Cyprinid), der auch noch unter sehr widrigen Bedingungen, wie Sauerstoffarmut und hohen Temperaturen in kleinen Gewässern überleben kann.
Inhaltsverzeichnis
Verwechslungsgefahr und Merkmale
Eine Verwechslungsgefahr besteht bei der Schleie kaum. Die sehr kleinen Schuppen und die zwei kurzen Barteln an den Maulwinkeln sind sehr markant, genauso wie die häufig rötlichen Augen. Ebenso sind die sehr runden Flossen, sowie das nahezu gerade Ende der Schwanzflosse eindeutige Merkmale.
Schleien gehören zu den wenigen Fischarten, bei denen das Geschlecht anhand äußerer Merkmale bestimmt werden kann (Sexualdimorphismus). So haben männliche Schleien ab einem Alter von ca. zwei Jahren längere und größere Bauchflossen, die über die Afteröffnung hinausragen.
Weltrekorde und maximale Größe
Der Weltrekord einer Schleie liegt bei 4,68 kg und wurde in Schweden auf Wurm gefangen. Dabei war der Fisch 65 cm lang und hatte einen Bauchumfang von 54 cm.

Verbreitung und Herkunft
Schleien sind in den gemäßigten Zonen nahezu weltweit vertreten und wurden sogar in Australien, Neuseeland und Nordamerika eingebürgert. Ursprünglich kommen sie jedoch in Asien und Europa vor inklusive der britischen Inseln.
Schleien sind besonders oft in schlammigen, stark bewachsenen und klaren Gewässern zu finden. Selbst in Gräben sind sie oft zu finden. Strömung mögen Schleien dahingegen gar nicht, so das sie meist nur in Seen und Altwassern von Flüssen zu finden sind. Oftmals sind die Fische auch besetzt und damit in fast allen geeigneten Seen vertreten.
Laichzeit
Wenn die Gewässer Temperatur 18 °C erreicht beginnt oft das Laichspiel der Schleien, welches sich in klaren Gewässern auch oft beobachten lässt.
Schonzeit und Mindestmaße
Bitte immer beachten das oftmals für einzelne Gewässer abweichende Schonmaße und evtl. eine Schonzeit gelten kann. In der Regel ist diese auf dem Erlaubnisschein des jeweiligen Gewässers vermerkt.
Bundesland | Schonzeit | Mindesmaß |
---|---|---|
Baden-Württemberg | 15.05. – 30.06. | 25 cm |
Bayern | – | 26 cm |
Berlin | – | 25 cm |
Brandenburg | – | 25 cm |
Bremen | – | – |
Hamburg | – | 25 cm |
Hessen | 01.05.- 30.06. | 25 cm |
Mecklenburg-Vorpommern | – | 25 cm |
Niedersachsen | – | – |
Nordrhein-Westfalen | – | 25 cm |
Rheinland-Pfalz | – | 25 cm |
Saarland | – | 25 cm |
Sachsen | – | 25 cm |
Sachsen-Anhalt | – | 25 cm |
Schleswig-Holstein | – | 25 cm |
Thüringen | – | 25 cm |
Verhalten und natürliche Nahrung
Die Hauptnahrung der Schleie ist Zoobenthos also kleine Fischnährtiere in Bodennähe. Dort Gründeln die Schleien auf der Suche nach Nahrung, wobei sie oft als kleine Trupps auf festen Routen durch das Gewässer ziehen. Im Winter können Schleien sogar in fast durchgefrorenen Gewässern überleben, indem sie sich in den Schlamm eingraben.

Angeltechniken und Köder für Schleien
Auf Schleien lässt sich mit einer Vielzahl von Angeltechniken fischen, wobei Schleien gezielt nur mit
Naturködern gefangen werden. Klassisches Grundangeln, sowie angeln mit Wagglern (Posen) sind besonders erfolgreich. Auch mit einem Futterkorb oder Method Feeder lässt sich erfolgreich den Schleien Nachstellen. Köder können bei all diesen Angeltechniken folgende sein: Würmer, Mais, Pellets und Mini Boilies. Dabei hat sich ein bündel aus Mistwürmern als einer der besten Schleienköder gezeigt. Je nach Gewässer und mit was allgemein angefüttert wird, kann dies variieren.

Wichtig ist das Schleien gerne mal mit dem Köder eine Weile spielen, so sollte der Anhieb nicht zu früh gesetzt werden, sondern erst wenn der Fisch wirklich abzieht. Generell gelten Schleien als sehr vorsichtige Fische, die sich auch von lauten Geräuschen am Ufer stören lassen. Meine Erfahrung ist, dass dies absolut Gewässerabhängig ist und an viel befischten Stellen auch mal viel Unruhe sein darf. Das typische Schleiengewässer ist aber meist nicht besonders stark durch andere Menschen frequentiert, woher diese Erfahrung vieler Angler stammen kann.
Angelgerät zum Schleienangeln
Als Angelgerät eignen sich leichte bis mittlere Grund- und Feederruten auch Posenruten mit einem leichten bis mittleren Wurfgewicht sind für Schleien gut geeignet. Als Rolle können leichte Spinnrollen, Allroundrollen oder leichte Freilaufrollen verwendet werden. Allgemein erfordert das gezielte Angeln auf Schleien kein besonderes Angelgerät. Bei der Schnur ist man mit monofilen im Bereich von 0,2-0,28 mm bestens ausgestattet, falls Karpfen zu erwarten sind, dann eher im oberen Bereich.

Die Schleie als Speisefisch
Wenn sie aus einem guten Gewässer mit wenig bis keinen Blaualgen kommt, ist die Schleie ein sehr guter Speisefisch. Zwar hat sie auch die Cypriniden typischen Zwischenmuskelgräten, jedoch halten sich diese in Grenzen. Schleien eignen sich aufgrund ihres hohen Fettgehaltes hervorragend zum Räuchern. Die Salzlake nehme ich dann gerne 1-2 % stärker, als bei Forellen, da das Salz etwas länger braucht, um durch die dicke Haut zu kommen. Ich kann nur jedem empfehlen mal eine geräucherte Schleie zu probieren, denn danach wird man jede geräucherte Forelle stehen lassen.