Mut zur Größe – Meine erfolreichsten Hechtköder

Meine top Hechtköder zum Spinnfischen sind eigentlich immer recht groß oder zumindest eine ordentliche Portion und das hat einen guten Grund. Außerdem verrate ich dir in diesem Artikel den Idealen Führungsstil dieser fängigen Hechtköder. Viele Angler wollen beim Hechtangeln noch eine Chance auf kleine Raubfische haben und probieren es mit Ködern, die auch noch ein Barsch gut bewältigen kann. Für mich ist das immer ein Kompromiss, denn auch ein kleiner gerade maßiger Hecht von 45-50 cm zieht sich problemlos einen ordentlichen happen von 15 cm rein. Wenn ich Hechtangeln gehen will, möchte aber eigentlich auf die kleinen verzichten und Minimum 70+ Hechte fangen.
Inhaltsverzeichnis
Darum angel ich mit großen Ködern
- Köder die nicht jeder benutzt: wenn ich meinen Kollegen am Wasser zuschaue angeln viele mit dem typischen Zandergummi um die 10 cm. Also sehr schlanke Fischchen. Davon möchte ich mich abheben, denn ich Fische nicht etwa am Bodden oder anderen extrem guten Hechtgewässern, sondern an Seen und Flüssen, welche stark befischt werden. Gerade an einem der Seen ist man in zwei Stunden einmal rum und hat alles abgefischt. Das machen dann auch 5-10 Angler am Tag und schon kennt der Hecht eigentlich jedes Ködermodell. Wer hier fischt, muss den Hechten etwas vorsetzen, was ihrer natürlichen Nahrung entspricht und auch so aussieht.
- Faule Hechte locken: für was wird sich wohl ein Hecht eher bewegen. Für eine kleine Zwischenmahlzeit oder für einen Fisch, der Ihn eine ganze Weile sättigt? Logischerweise eher für Zweiteres, denn der Hecht muss auch energieeffizient sein und bewegt sich lieber für eine lohnende Beute, als für einen winzigen Köder.
- Ein weiterer Trick, den ich verwende, um eben an diesen stark befischten Gewässern noch erfolgreich zu sein ist es fast immer auf Naturfarben zu setzen, und zwar egal wie die Witterung und Wassertrübung aussieht. Ich habe keine Lust 20 verschiedene Farben mit ans Wasser zu schleppen und das würde auch ins Geld gehen. Große Köder fallen allein durch ihre stärkeren Druckwellen und Größe auf und werden somit gut wahrgenommen. Da braucht es meiner Meinung nach keine auffälligen Farben. Außerdem brauch ich auch bei sehr klarem Wasser nicht umrüsten.

Das sind meine Top Hechtköder
Hier die Übersicht meiner Hechtköder, ohne die ich nicht ans Wasser gehe. Nachdem ich diese Liste geschrieben habe, ist mir noch eines aufgefallen: keiner der Köder hat rasseln und das ist gerade in viel befischten Gewässern von Vorteil. Hier reagieren die Fische oft allergisch auf die einst noch so lockendenden Krachmacher. Außerdem sind sie alle in sehr naturgetreuen Dekoren zu haben, welche auf die Beute im Gewässer abstimmbar ist. Besonders interessant war es, wenn ich eine Stelle abgefischt habe, die ein Kollege soeben noch bearbeitet hat und ohne Ergebnis weiter gezogen ist. Oftmals hatte ich dann nach ein bis drei Würfen den Hecht.
Noch ein kleiner Hinweis: Alle Köder kaufe ich von meinem eigenen Geld 🙂 und nichts wurde gesponsert.
Fox Rage – Natural Replicant

Dieses Jahr war keiner so erfolgreich, wie der neue und äußerst realistische Gummifisch von Fox Rage. Es gibt ihn in zwei Größen und drei Dekoren, dabei läuft das größere 18 cm lange 85g Model deutlich tiefer, als das kleinere 14 cm Model mit nur 45g. Seit ich den Köder das erste Mal montiert habe, habe ich ihn kaum mehr abgemacht, denn er hat noch Hechte hervorgezaubert, wo andere Köder versagt haben. Die Liebe zum Detail ist bei diesem Köder wirklich einzigartig und der Gummi sieht einem echten Rotauge zum Verwechseln ähnlich. Da es bei uns viele Schleien hat, habe ich mich für das goldene Modell entschieden. Das einzig ärgerliche ist, dass der Köder durchaus nach ein paar Hechten etwas zerfetzt ist vor allem der kleinere, während das 85g Modell fast immer außerhalb des Mauls ist und nur der Drilling fasst. Generell könnte das größere Modell auch einen weiteren Haken weiter hinten haben, da man doch immer mal eine Fehlattacke hat.
Dennoch: auf den Köder hatte ich auch meine größten Hechte dieses Jahr und auch ein paar Bisse, die mir fast die Rute aus der Hand gerissen haben. Mein Führungsstil des Köders ist sehr einfach: ich leier ihn meistens einfach ein und korrigiere die Lauftiefe damit, wie ich meine Rute halte und wie schnell ich einkurbel. Langsames einholen war aber tatsächlich am erfolgreichsten. Für sehr flache Gewässer ist der Köder aber nichts und 2-3m sollte das Gewässer schon haben. Die Haken am Bauchdrilling sind absolut scharf und stabil.
Savage Gear – Real Eel

Ein weiterer Köder für ganz faule Angler, denn auch das Aalimitat von Savage Gear sieht nicht nur realistisch aus, sondern schlängelt sich schon bei sehr langsamen Führungsstil verführerisch durchs Wasser. Hin und wieder einmal zum Grund absinken lassen fördert manchmal dennoch den Erfolg. Ganz klar: ein Aal ist eine absolut lohnende Beute und mit dem hohen Fettanteil wird die Energieversorung des „Feinschmeckerhechtes“ lange sichergestellt. So erkläre ich mir zumindest den Erfolg dieses Köders.

Meistens habe ich die 30 cm Variante gefischt, es gibt ihn aber auch in 20 und 40 cm. Weiterhin gibt es auch verschiedene Versionen mit fest integriertem Bleikopf. Diese ist aber mit Abstand am schwersten und ich kann das Gewicht meines Bleikopfes nicht selber bestimmen, deshalb fische ich meist die „Loose Body“ variante. Außerdem kann ich so auch die Länge meines Stingers bestimmen. Meine erfolgreichsten Dekore waren das lila weiße und das einem echten Aal nachempfundene schwarz weiße. Mein Fazit: ein super Köder für Frühjahrs und Winterhechte. Savage Gear verrät auch, wie man den Gummifisch mit einem Feuerzeug oder heißem Wasser nach einigen Hechtattacken wieder zusammenflickt, was nur dank der hochqualitativen Gummimischung geht.

Salmo – Slider
Ein Köder für fast alle Situationen, der auch noch bombastisch weit fliegt. Mit diesem Köder kommt man problemlos noch an die Hechte, die 80 m weit vom Ufer stehen. Unerreichbar für die meisten Angler und gerade in Gewässern, in denen Bootsangeln verboten ist, ist das oft von Vorteil. Führen kann man den Köder wie man möchte, denn egal ob man ihn schlägt, einfach nur einkurbelt, immer wieder absinken lässt oder einen Mix aus allem macht. Er fängt stets seine Hechte, wenn sie denn überhaupt fangbar sind. Die meist gefischte Variante von mir ist die 10 cm lange sinkende Real roach. Zwar ist dies nun kein so riesiger Spinnköder, wie die anderen zwei, dennoch ist der Slider eine ordentliche Portion, da er sehr hochrückig ist. Gerade im Herbst und Frühjahr kann ich den Köder sehr langsam führen und er ist dann die richtige Portion für diese Hechte. Bemerkenswert sind noch die Haken, welche Salmo hier verbaut. Sie haben die richtige Mischung zwischen hoher Stabilität und gleichzeitiger guter Schärfe.
Der Köder läuft einen Meter tief, während die 12 cm Version gute 2 m tief taucht. Die kleinere Variante mit 5 oder 7 cm läuft meiner Meinung nach nicht so gut wie der 10 cm Slider.
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