Angelpraxis

Naturköder Angeln auf Zander mit Köderfisch – so gehts

Auch wenn Gummifische allgegenwärtig sind, fängt der Klassiker unter den Naturködern der Köderfisch natürlich immer noch hervorragend. Denn gerade vorsichtige und kapitale Fische lassen sich immer noch am besten mit ihrer natürlichen Nahrung fangen. In diesem Beitrag erfährst du alles wichtige über diese alte und doch sehr effektive Methode. Diese ist auch noch keineswegs altbacken, sondern auch noch sehr unkompliziert.

Das richtige Gerät zum Naturköderangeln auf Zander

Beim Naturköder angeln braucht es keine teure Rute oder Rolle. Egal ob mit Pose oder auf Grund den Fisch interessiert weniger das Gerät, als mehr der Köder, welcher zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein muss. Für eine allgemeine Einführung zum Thema Posen und Grundangeln gibt es schon jeweils einen Guide auf der Website, wenn du Anfänger bist, empfiehlt es sich diese zu lesen:

  1. Link zum Grundangel Guide
  2. Link zum Posenangel Guide

Grundangeln auf Zander das Gerät

Quantum Fire 20 mit Teleskoprute
Eine einfach Telerute ist für das angeln mit Köderfisch auf Zander völlig ausreichend.

Hier haben sich leichte bis mittlere Grundruten bewährt, aber auch eine simple Teleskoprute tut es, denn anders als beim Spinnangeln spielt das Gewicht von Rute und Rolle kaum eine Rolle. Schließlich hat man die Rute ja nur selten in der Hand.

Die Rute

Die Wurfgewichte müssen natürlich an das jeweilige Gewässer angepasst sein doch meist langen Ruten bis 60 Gramm Wurfgewicht und 2,6-3,6 m Länge. Zander sind keine starken Kämpfer, dennoch kann aber auch mal ein Beifang Aal oder Hecht kommen.  Ein günstiges Beispiel gibt es   z.B. bei Amazon   mit der Cormoran Topfish Tele 40  Zander.   Wer es etwas stärker mag und Steckruten bevorzugt wird mit  jeder normalen Spinn oder Grundrute in diesem Wurfgewichtsbereich     glücklich.

Die Rolle

Als Rolle sind im Fluss   Freilaufrollen eine gute Wahl,  in Seen oder anderen Stillgewässern kann man zu fast jeder Rolle greifen, denn den Freilauf anzuschalten kommt hier beim Zanderangeln nicht infrage. Denn hier muss der   Rollenbügel beim extrem vorsichtigen Zander offen sein.  Eine passende günstige Baitrunner Rolle ist die Okuma Longbow XT (link zu meinem Test) die Rolle hat ein spitzen Preis/Leistungsverhältnis. Generell  eignen sich Rollen  ab der Größe 2500 für das Grundangeln auf Zander.

Bissanzeiger

In fließenden Gewässern kann durchaus mit ganz normalen elektrischen Bissanzeigern und Freilauf geangelt werden. Ich empfehle  aber den Rollenbügel offenzulassen und ein Gummiband auf den Rutengriff zu schieben. Anschließend wird eine kleine Schnurschlaufe unter den Gummi geführt.  Hiermit spürt der Fisch keinen Widerstand, denn Zander sind ausgesprochen zickig und lassen den Köderfisch sonst schnell los.

In Seen und stehenden Gewässern empfiehlt es sich einen Einhänger aus Aluminiumfolie zu basteln, der sehr  leicht ist und den Zandern keinen Widerstand bietet. Sind Wellen oder Wind zu stark, so eignet sich aber wieder die Methode mit den Gummifischen. Generell ist es wichtig, dass die Rutenspitze in Richtung Köder zeigt, sonst rennt der Zander schnell in die Rutenspitze und lässt los.

Grundangeln am See mit Karpfenruten und Rod pod
Auch leichte Karpfenruten sind ideal für das Grundangeln auf Zander.

Die richtigen Angelstellen auf Zander

Dazu gibt es hier einen Beitrag>>    in dem die Hot Spots aufgezählt sind. Zander sind tags und nachts an völlig unterschiedlichen Stellen aufzufinden.

Die Grundmontage

Ein Zandervorfach für eine Montage zum Grundangeln ist schnell gemacht und nicht kompliziert. Wenn mir Grundeln oder Krebse jeden Köderfisch zerfetzen, dann sorge ich für etwas Auftrieb beim Köderfisch, indem ich etwas Schaumstoff oder Styropor in das Maul des Köderfisches einführe, oder aufs Vorfach eine Auftriebskugel auffädele. Ein Köderfisch, der knapp über dem Gewässergrund auftreibt, ist eigentlich immer eine gute Idee.

  1. Das Bleigewicht wird auf die Hauptschnur gefädelt, dabei gilt: so leicht wie möglich, so schwer wie nötig. Ein Tiroler Hölzl ist oft besonders gut und beugt Hängern vor.
  2. Eine Gummiperle wird auf die Hauptschnur gefädelt, um den Knoten zu schützen.
  3. Ein einfacher Wirbel wird an die Hauptschnur geknotet.
  4. Als Vorfachmaterial empfiehlt sich, wo keine Hechte zu erwarten sind eine weiche, geflochtene Schnur, ansonsten weicher Stahl. Beides jeweils rund 70 -100 cm lang.
  5. Der Köderfisch wird auf das Vorfach mit einer Ködernadel aufgezogen.
  6. Ein halber Schlag der Schnur um den Schwanz des Köderfisches legen (Siehe in der Fotoanleitung unten). Mit diesem hält der Köderfisch besser und überlebt auch härtere Würfe ohne sich unnatürlich zu krümmen.
Chris Tipp:
Falls du die   Ködernadel zu Hause vergessen  oder wenn die Ködernadel beim Nachtangeln verloren wurde (passiert mir auch gelegentlich). Man kann den Köderfisch auch  mit dem Haken, wie eine Nadel aufziehen. Immer von der einen auf die andere Seite, um ihn am Ende im Kopfbereich normal zu verankern.
Zander sind faszinierende aber auch sehr zickige Raubfische. Widerstand an der Montage mögen sie gar nicht.

Posenangeln auf Zander

Auch mit der Pose oder Schwimmer ist man sehr erfolgreich auf Zander. Vor allem Stillgewässern bietet eine gut ausgebleite Pose dem Zander kaum Widerstand beim Biss und ist somit ein optimaler Bissanzeiger.

Die richtige Tiefe

Die richtige Tiefe lässt sich pauschal so nicht für alle Situationen festlegen. Man kann den Köderfisch knapp über Grund oder sogar im Mittelwasser anbieten. Man kann den Köderfisch auch mit der Pose auf Grund fischen, dabei ist dann ein Bleischrot 30 cm vor dem Köderfisch auf Grund und hält die Montage an Ort und Stelle.

Wie tief man auf Zander angelt, hängt ganz vom Gewässer ab. Im Sommer lohnt sich es abends und nachts eher flach zu fischen oder den Köderfisch im ganz flachen Wasser auf Grund zu legen. Tagsüber sind tiefere stellen erfolgversprechend.

Das Gerät zum Posenangeln auf Zander

Auch das Gerät zum Posenangeln auf Zander ist eher einfach gehalten und es braucht kein spezielles Angelzubehör oder teure Angelausrüstung.

Posen zum Zanderangeln

Hier kann ich mich über einen schönen Zander freuen.

Die Posen für Zander sind grundsätzlich eher schlank und fein . Das orientiert sich natürlich am benötigten Blei und Köderfischgewicht.

4-12 Gramm tragende Posen sind meist die richtige Wahl, auch wenn das natürlich schon eine breit gestreute Angabe ist. Knicklichposen sind nachts  hilfreich. Es gibt viele Meinungen, ob gelbe Knicklichter eine Scheuchwirkung haben oder nicht. Ich persönlich habe keinen Unterschied zwischen den schwach leuchtenderen blauen und roten sowie den hellen gelben gemacht.

Rute und Rolle zum Posenangeln auf Zander

Auch hier sind günstige Teleskop oder Steckruten mit rund 3-3,8 m Länge und 20-60g Wurfgewicht völlig ausreichend. Zander sind keine starken Kämpfer. Nur, wenn Aale im Gewässer sind oder man am Fluss angelt, sollte man etwas stärkeres Gerät verwenden.

Wer sich doch dieser Angelei verschrieben hat oder öfter mal mit Pose unterwegs ist, für den ist die DAM Effzett Zanderfloat eine Empfehlung wert.    Link zur Rute auf Amazon>>

An Angelrollen hat man die freie Wahl und jegliche   Rolle ab der Größe 2000 ist geeignet.

Die Schnur darf dann etwas leichter sein, als beim Grundangeln. Eine 0,22`er ist das untere Limit und nach oben hin würde ich maximal eine 0,30 mm monofile Schnur fischen.

Die richtige Posenmontage zum Zanderangeln mit Köderfisch

Die Montage ist im Prinzip ganz einfach aufgebaut und besteht aus einer schlanken Pose, welche sehr exakt ausgebleit werden muss, da vorsichtige Zander jeden Widerstand spüren und ganz schnell loslassen. Etwas Blei, ein Wirbel und ein etwa 40-60 cm langes Vorfach und fertig ist die Montage.

Für Fließgewässer  sind Posenmontagen für Zander eine etwas schwierigere Angelegenheit und es kann meist nur vernünftig mit der Stellfischrute geangelt werden. Ansonsten treibt unsere Montage ständig ab, was beim Ansitzen nicht unbedingt erwünscht ist. Das Blei und die Pose müssen für die Flüsse nicht ganz so fein sein, da Flusszander weniger empfindlich auf Widerstand sind. Höchstens in sehr strömungsarmen Bereichen kann auf die Stellfischrute verzichtet werden. Egal für welchen der beiden Fälle die Posenmontage für den Fluss ist gleich aufgebaut, wie für Seen und Teiche.

Zander Köderfisch
Ein kleiner Köderfisch mit optimaler Zandergröße.

Der beste Köderfisch auf Zander

Das Beste ist, wenn man bereits weiß auf was sich die Zander im Gewässer eingeschossen haben und eventuell den Mageninhalt eines Zanders aus dem Gewässer kennt. Dann weiß man auch was die Zander bevorzugt fressen. Allgemein macht man keine Fehler, wenn man mit fingerlangen Lauben fischt. Zander bevorzugen generell schlanke Beute. Am besten sie fangen sich ihre Köderfische selber mit

Schwarmeergrundeln halten besonders gut und lange am Haken.

Schwarmeergrundeln halten besonders gut und lange am Haken.

einer Made auf Grund oder kurz darüber. Dann sehen sie schnell was an kleinen Fischchen im Zandergewässer zu finden ist. Grundeln sind in vielen Gewässern von Zandern als Beute akzeptiert und somit gute Köderfische. Außerdem sind diese aufgrund ihrer Zähigkeit sehr gut, da sie nicht so schnell von der Montage lösen. Generell sind Köderfische um die 6-10 cm nie falsch. Ich lasse die Schwimmblase immer intakt. Dann treibt der Köderfisch etwas auf und kann leichter vom Zander aufgenommen werden.

Anleitung so zieht man Köderfische für Zander auf

Zander Köderfisch richtig aufziehen
Die Ködernadel wird am besten wie im Bild gezeigt hinter den Kiemendeckel durch den Rücken gezogen
Fast fertig! Nun noch der halbe Schlag siehe unten.
Fast fertig! Nun noch der halbe Schlag siehe unten
Halber Schlag
Ein halber Schlag wird in die Schnur gelegt
Halber Schlag 2
… Und um den Schwanz des Köderfisches gelegt und anschließend festgezogen. Das hilft, damit sich der Köderfisch nicht krümmt

Chris

Seit über 20 Jahren völlig angel verrückt und absoluter Allrounder. Mehr Informationen über mich und die Website findest du hier.

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