Einfach angeln mit Käse

Käse ist ein Topköder vor allem im Fluss und nicht nur Barben lieben ihn. In diesem Beitrag möchte ich einmal berichten, wie ich zum Käse gekommen bin und wie ich diesen top Köder fische. Nun angel ich schon seit über 20 Jahren, doch auf die Idee Käse als Köder zu benutzen bin ich erst vor kurzem gekommen. Wahrscheinlich hatte ich deswegen noch nie eine Barbe gefangen. Hier besteht wohl ein Zusammenhang, denn sobald ich das erste Mal mit Käse fischte, dauert es nicht lange und die erste wunderschöne Flussbarbe hing an meinem Haken. Zugegeben gelesen hatte ich schon lange von dem Köder auf den Barben nur so fliegen sollen und nun kann ich es auch aus eigener Erfahrung bestätigen. Nach meinem ersten Erfolg war ich wie angefixt und angelte am Fluss eigentlich nur noch mit Käse und egal ob ich ihn mit der Pose treibend anbot oder aber ganz klassisch auf Grund mit oder ohne Futterkorb, es fanden sich immer ein paar Abnehmer. Dabei waren nicht nur Barben dabei, sondern auch die dank des Käses nicht mehr so misstrauischen Döbel. Völlig überraschend bissen sogar ein paar Forellen auf den Köder. Hierbei ist meine Erklärung aber recht einfach, denn ein Käsewürfel dreht sich in der Strömung wie ein Propeller, deshalb sollte man auch die Vorfachlänge etwas anpassen und soll es auf die Grundnahen Fische gehen eher kurz fischen. 40-50 cm Vorfächer sind lang genug. Soll es gezielt auf Forelle gehen dürfen sie auch mal einen Meter oder länger sein.
Nicht zuletzt beim Königsfischen meines Vereins konnte ich sehr gute Ergebnisse mit Käse erzielen, auch wenn es für keinen Pokal langte, da es nicht um die Menge großer Fische ging, sondern um den größten. Denn dort gingen mir innerhalb von 5 Stunden 5-6 Barben über 60cm, drei Regenbogenforellen und ein Döbel am Haken und zwar alles auf Käse.
Inhaltsverzeichnis
Wieso Käse einfach fängt

Es macht einen einfach skeptisch, dass ein Köder wie Käse wirklich Fische fangen kann, die noch nie im Leben vorher Käse gesehen haben. Doch wieso Fische Käse mögen lässt sich ganz leicht beantworten. Käse besteht im fast nur aus Eiweiß (Protein) und Fett, nun ist es erwiesen, dass Fische vor allem ersteres Riechen und schmecken können und sehr wahrscheinlich, das sie auch Fette wahrnehmen. Die natürliche Nahrung der meisten Fische ist ebenfalls sehr Protein und Fettlastig und auch Karpfen, welche noch nie einen Boilie oder Pellet genommen haben kommen auf den Geschmack und das vor allem wegen dieser zwei Hauptbestandteile.
Nicht zuletzt wird Käse auch relativ wenig als Köder verwendet, weshalb er die Fische wenig misstrauisch macht.

Der richtige Käse zum Angeln
Wenn man sich im Käseregal im Supermarkt umschaut, gibt es viele verschiedene Käsesorten aber nicht alle eignen sich als Köder. Der Käse darf nicht zu weich sein und muss gut am Haken halten, dennoch aber weich genug sein um Geruchsstoffe abzusondern und von den Fischen auch gefressen zu werden. Parmesan ist zwar gut im Futter aber nicht als Hakenköder geeignet, denn irgendwie beißen die Barben dann recht schlecht. Als besonders erfolgreich aber auch kostengünstig haben sich Käse, wie junger Gouda oder vor allem Emmentaler herausgestellt. Dabei hält der Gummiartige Emmentaler besonders gut am Haken, ist aber gleichzeitig weich genug, damit der Haken beim Anschlag gut im Fischmaul fassen kann. Der nussige Geschmack und hohe Proteinanteil tut dann sein Übriges.
Die richtige Größe der Käsewürfel hängt von den Zielfischen ab. Generell macht man mit Würfeln von 0,5×0,5 cm bis 1×1 cm wenig falsch. Wie man rechts im Bilde sieht, müssen es auch nicht perfekte Würfel sein. Die fertig geschnittenen Snack Würfel, welche es im Supermarkt gibt eignen sich ebenfalls, nur sind diese oft etwas teurer.

Käse im Futter
Geriebener Parmesan und andere Hartkäse riechen stark und sind deshalb hervorragend, um unser Grundfutter barbentauglich zu machen. Hier kann es auch ruhig ein günstiger sein und der Anteil am Futter darf ruhig zwischen 1 und 10 % schwanken.
Montage zum Angeln mit Käse
Wie man den Käse anbietet, ist eigentlich egal. Einfach an der Pose treibend oder auf Grund mit Blei oder Futterkorb. Käse kann einfach immer fangen, solange er in der richtigen Tiefe angeboten wird. In der starken Strömung flattert ein Käsewürfel vor sich hin und deshalb sollte das Vorfach für Grundfische nicht zu lang sein 40-50 cm sind ideal. Auch an der Pose muss klar sein wie tief der Köder angeboten wird. Für Döbel darf es auch schon flacher sein, da sie Ihre beute gerne von unten nach oben attackieren.
Wie man den Käse dann am Haken anbietet, bleibt auch Geschmackssache. Er ist sowohl am Haar fängig, als auch einfach aufgespießt. Besonders weiche Käse kann man auch mit der Ködernadel aufziehen. Die Hakenspitze bleibt bei mir immer frei (siehe erstes Bild oben links).